Auszüge aus dem Reisetagebuch des Roverclan Baldur

Prolog

Fahrtenbericht der Gruppe Baldur und ihrem Gast Jockel über ihre Sommerfahrt 2015 nach Island.
Seit Jahre galt Island bei uns als das Fahrtenziel, dass wir unbedingt noch besuchen wollten. In den Tagen zum Übergang zwischen den Jahren 2014 und 2015 konkretisierte sich die Idee dann Kurzschluss mäßig und ohne erkennbaren Grund, sodass am 6 Januar im Jahre des Herrn 2015 fünf Flüge von Hamburg nach Kevlavik gebucht wurden. Teilnehmen an diesem Abenteuer sollten Imke, Jockel, Claas, Cordt ud Kai. In de folgenden Monaten bereitete sich die Gemeinschaft penibelst auf ihre Unternehmung vor; dieser Bericht erzählt von den Ergebnissen ihrer Planung und den Mühen und Strapazen, die ihne Folgen.
(Kevlavik, 09.08.2015)

Es berichten von ihrem Abenteuer: Imke, Kai, Claas, Cordt und Jockel

Tag 1 – 09.08.2015 | Cordt

Frühes Erwachen (gg 9:00 Uhr) in Bremen bei Claas und meinen Eltern. Ganz entspannt haben wir gefrühstückt und begonnen die Materialien aufzuteilen.

Später sind Jockel, ich und Vati zu Kasimir gefahren um Materialien zu holen. Claas war derweil zuhause um noch Kram zu holen, welchen er vergessen hat. Imke hat an ihrer BA geschrieben (bis ca. ¼ nach 4) und Kai schrieb in Manier der letzten Tage die ein oder andere Liste.

Wieder versammelt in Gröpelingen wurde gepackt und wir wurden zum HBF Bremen gefahren. Entspannt sagten wir unseren Eltern auf wiedersehen und stiegen entspannt in den Zug richtung HH. Da meinte Claas noch in die Runde: „Hat jeder sein Semesterticket?“, um dann zu merken, dass er keines hatte. Nachdem er sich damit abgefunden hatte 40€ für die Fahrt zu bezahlen, merkte Kai in letzter Sekunde, dass er seine Perso in Gröpelingen gelassen hatte…

Wir alle wieder raus und auf den nächsten Zug gewartet. Die beiden [Claas und Kai] ab nach hause, Sachen holen und Imke ist los, um von Ihrer Mom die Juja zu holen, welche sie vergessen hat.

Da saß ich mit Jockel allein am HBF und wartete. Schuhe wachsen ist eine gute Beschäftigung, wenn man eine Stunde auf die Dullis warten muss. Nun ja, wir kennen uns ja und haben vorsorglich genug Pufferzeit eingeplant – letztendlich haben wir uns dann im HBF-HH noch eine leckere AsiaBox geholt und sind in die S-Bahn zum Flughafen gestiegen.

Dort angekommen gab es noch etwas hin und her (Claas war gestresst, sagt er) und wir saßen mit etwa 30 Minuten Verspätung im Flieger Richtung Urlaub – Abenteuer Island.

Tag 2 – 10.08.2015 | Kai

Island – Das Land der kargen Landschaft und Liebe. Warum?

Die vielen Bilder der bezaubernden isländischen Landschaft kennt wohl jeder, aber wohl nur die wenigste wissen, dass, wenn man mit AirBerlin nach Island reist, mit einem Schokoladenherz in Island begrüßt wird – Daher die “Liebe”.

Einen Schritt weiter sind wir auf der Treppe vom Flugzeug zum isländischen Grund und Boden. Es war heller und wärmer als gedacht. Im Flughafen nach der Gepäckabholung mussten wir erstmal unsere 5kg Essen pro Person versteuern. Knapp 20€ für alle.

Da unser Plan eigentlich erst am nächsten Tag in Reykjavik begann, mussten wir uns eine Zwischenlösung für die Nacht überlegen; und da der Flughafen der wärmste Ort war, den wir bis dahin kannten, beschlossen wir so lange wie möglich dort zu bleiben. Trotzdem wurden wir um 3:00 Uhr geweckt und darauf hingewiesen, dass im Flughafen nicht übernachtet werden dürfe. Also „warteten“ wir von da an auf unseren Bus um 5:30 Uhr nach Reykjavik.

In der Stunde zwischen 6:20 und 7:30 Uhr verbrachten wir mit einem ersten Fahrtenfrühstück aus Müsli, Nüssen, Milchpulver, Schokolade und Wasser, verschiedenen Einkäufen von Gas, Lebensmitteln, etc., Busfahrten, Wanderplanung und vielem mehr.

Um 17:30 Uhr verließen wir dann Reykjavik und fuhren mit der Linie 37 nach Norden Richtung Akureyri. Nach etwa drei Stunden stiegen wir aus dem Bus und machten uns bald in die Wildnis auf. An diesem Tag wollten wir nur noch die Zivilisation hinter uns bringen und wanderten etwa drei Stunden von Stardashali nach Osten.

An einen Ort, an dem wir halbwegs vor dem ständig wehenden Wind geschützt waren – und außerdem eine unglaubliche Sicht auf das Land hatten – stellten wir zum ersten Mal unser Zelt auf. Nach einem gemeinsamen Grog und ruhigen Gesprächen hielten schon bald Ruhe und Schlaf Einzug in unser Zelt.

 

Tag 17 – 25.08.2015 | Imke

Ausgeschlafen, Wind, Sonne. Kai neben mir am Uni-Sachen Schreiben. Keine Ahnung, wie spät es ist. Um kurz vor neun weckt Kai uns. Erst “aufstehen, packen, wandern, dann frühstücken” oder “erst frühstücken und dann los”? Wir beschlossen noch im Zelt zu essen. Die noch schlummern wollten blieben noch liegen, andere bereiteten das Frühstück. Es war ein schöner, ausgeglichener Morgen und es versprach ein guter Tag zu werden.

Als wir loswanderten, kamen wir an wunderschönen Landschaften vorbei. Die Ausläufer der Lava-Landschaft, dünenartige Sand-Graslandschaften und eine kleine, schwarze Wüste. […] Nach etwa dreißig Minuten weiterer Wanderung kamen wir an einen Fluss. Wir setzten unsere Rucksäcke ab und erforschten die Gegend. Für uns war Waschen wieder an der Tagesordnung. Doch das, was wir entdeckten, hatten wir uns nicht erträumt: Wasserfälle, kleine Becken und das Wasser türkisblau. […] Das Wasser war “erfrischend”, doch Kai, ich – und ich glaube – die anderen auch, wollten so schnell, wie möglich, aus diesem wunderschönen Wasser wieder raus. […]

Am Nachmittag folgten wir der Schlucht flussabwärts und erkundeten die Umgebung… Die Aussicht war atemberaubend.

Der Fluss schlengelte sich durch die Felsen. Große Brocken waren aus den Klippen herausgebrochen und standen nun als riesige Säulen im Wasser. Kai und ich kletterten bis ans Ufer hinunter. Es war ein seltsames Gefühl, als winzig kleiner Mensch in einer bestimmt 30 Meter tiefen Schlucht, zwischen vier Meter hohen Felsen umherzuwandern. Da es bereits dämmerte, machten wir uns aber bald wieder auf den Rückweg.

[Abends] Wir bereiteten Grog – Nun heißt es, die letzten Stücke Schokolade mit salzigem Karamell zu genießen. Kurz vor dem Schlafengehen rief uns Jockel aus dem Zelt und wir alle sahen zum ersten Mal Polarlichter… Ein nahezu perfektes Ende unserer Wanderung.